15.12.2017
Würden wir uns heute über Indianerstämme unterhalten, wäre der VGA–Anschluss in jedem Fall der Stammesälteste. Denn den gibt es bereits seit 1987. Auch wenn dieser langsam ausstirbt, ist er dennoch weit verbreitet.
VGA steht für Video Graphics Array und ist eine rein analoge Schnittstelle, bei der analoge Signale zunächst in digitale Signale umgewandelt werden müssen. Obwohl diese Schnittstelle für circa 20 Jahre der unumstrittene Standard war, bringt sie einige Nachteile mit sich. Der Anschluss wurde ursprünglich für eine maximale Auflösung von 640x480 Pixel konzipiert. Heutzutage lassen sich mithilfe moderner Rechenverfahren aber auch Full HD Bilder ausgeben. Zu lange Kabel aber auch starke Störquellen können die Qualität des Bildes jedoch erheblich beeinträchtigen, weshalb der VGA-Anschluss im Laufe der Jahre durch technisch komplexere Schnittstellen abgelöst wurde.
Der Nachfolger der VGA-Schnittstelle ist das „Digital Video Interface“ – oder kurz DVI. Bei der DVI-Schnittstelle ist es erstmals möglich, höhere Auflösungen reindigital auszutauschen. Dies gelingt mit der Nutzung des sogenannten TMDS („Transition-Minimized Differential Signaling“) -Standards, der bei analogen Signalen übliche elektromagnetische Störungen eliminiert. Obwohl es der Name dieser Schnittstelle nicht vermuten lässt, lassen sich mittels eines sogenannten DVI-A Steckers, falls gewünscht, weiterhin rein analoge Signale übertragen. Wird der Standard – ein DVI-D Stecker – verwendet, so ist das Signal digital und Inhalte können mit einer Auflösung von bis zu 2560x1600 Pixeln und einer Bildrate von 100 Hz dargestellt werden. Auch die Kombination von digitalen und analogen Signalen ist bei dieser Schnittstelle möglich: Hierzu benötigt man lediglich einen DVI-I Stecker, bei dem die Anzahl der Pins zwar steigt, die Auflösung jedoch deckungsgleich mit der des DVI-D Steckers bleibt.
Die HDMI-Schnittstelle ist die direkte Weiterentwicklung zur DVI-Schnittstelle und ist wohl der bekannteste Kandidat in unserer heutigen Runde. Besonders im Konsolen- und Heimkinobereich hat sich HDMI, was für „High Definition Multimedia Interface“ steht, etabliert.
Mithilfe eines einzigen HDMI-Kabels lässt sich parallel zu digitalen Bildsignalen auch digitaler Ton zwischen zwei Geräten austauschen. Der HDMI 2.0 Standard überträgt mittlerweile auch 2160-Signale bei 60Hz für 4K-UHD-Material und unterstützt mit 48Hz auch eine 1080p-Auflösung für 3D-Material (siehe auch "Was ist der Unterschied zwischen Full HD, UHD und 4K?"). Die HDMI-Schnittstelle kennt in ihrer neuesten Version drei verschiedene Steckervarianten, von denen HDMI Typ A der Standardstecker ist. Für Anwendungen mit besonders wenig Platz ist der Typ C, der sogenannte Mini-HDMI geeignet. Für ultramobile Anwendungen bietet sich der Typ D Micro-HDMI an, welcher nur minimalsten Platz in Anspruch nimmt.
Die DisplayPort-Schnittstelle ist ein lizenzfreier Verbindungsstandard, der, genau wie HDMI, Bild- und Tonsignale symmetrisch übertragen kann. Dieser wurde durch die VESA (Video Electronics Standards Association) genormt und soll die Anschlüsse VGA und DVI gänzlich überflüssig machen. Genau wie DVI und HDMI ist auch der DisplayPort eine digitale Schnittstelle, kommt jedoch eher im Bereich moderner Computermonitore und Grafikkarten zum Einsatz. Das Datenübertragungsverfahren des DisplayPorts ist noch besser vor Störstrahlungen geschützt, was eine maximale Auflösung von 5K, also 5120x2880 Pixeln bei einer Bildwiederholungsrate von 60 Vollbildern pro Sekunde ermöglicht.
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