20.07.2021
Abgesehen von einigen technischen Schwierigkeiten – falsche Zoom-Kennwörter und, nunja, es dauerte schon etwas bis wir uns in der Pixelwelt zurechtgefunden hatten – war es mal wieder ein tolles Erlebnis und hat uns gezeigt, dass so eine Veranstaltungsreihe auch virtuell ganz wunderbar funktioniert.
Los ging es für uns am 14.7. mit dem Vortrag “Internet of Things - welche Chance ermöglicht uns diese Technologie?”. Lisa Knab von der Nürnberger Versicherung erzählte anschaulich welches Potenzial das Internet der Dinge in Bezug auf Industrie 4.0, Mobilität, Gesundheitsmanagement und SmartHome bietet. Gerade letzteres wurde intensiv erläutert, auch in Bezug auf die Versicherungsbranche. Denn wenn ich beim Abschluss einer Hausratversicherung gleich Tür-, Fenster- und Wassersensoren erhalte und so einen Schaden verringern oder bestenfalls sogar vermeiden kann, profitieren am Ende sowohl Versicherungsnehmer*in als auch die Versicherung. Wir sind gespannt, was sich in den nächsten Jahren noch tun wird.
Nachmittags führten uns Theresa Steinbauer und Hanna Rose Matheis von UCS in ihrem ironisch-sarkastischen Vortrag “Don’t burn your customer’s customers - Ein B2B Use Case” voller Memes (Wir lieben Memes!) Schritt für Schritt in die B2B-Kampagnenhölle. Glücklicherweise wurde nicht nur erklärt, wie man es nicht macht, sondern es gab einige gute Tipps und wir konnten einiges für unsere Arbeit mitnehmen.
Am Donnerstag den 15.7. hieß es dann: eCommerce Day! Ein ganzer Tag rund um eines unserer Lieblingsthemen, der mittlerweile schon zu einer festen Institution beim Digital Festival geworden ist. In seiner Keynote zu Beginn machte Stefan Peter Roos auf die aktuellen Schwierigkeiten aufmerksam: “Wer die Ware hat, hat gewonnen”, denn fast die gesamte Branche ist von Lieferschwierigkeiten, -verzögerungen und gestiegenen Logistikkosten betroffen. Er empfahl den Zuhörer*innen jetzt die Chance zu nutzen und alles auf den Prüfstand zu stellen. Passt das Sortiment noch? Läuft die Lieferkette? Wie sieht es mit der Preisbildung und dem Wettbewerb aus? Dazu gehöre auch die IT-Kompetenz im Team zu erhöhen und die Prozessagilität zu überprüfen um möglichst viel zu digitalisieren und flexibilisieren. Das heißt im Umkehrschluss viel Arbeit für eine Branche, die zwar größtenteils von der Corona-Krise profitiert, gleichzeitig aber auch vor neue Herausforderungen gestellt wird.
Weiter ging's mit Oliver Frings von der Nexum AG und dem spannenden Thema “Adieu Sales Funnel: Wie der Weg zur Kaufentscheidung immer komplexer wird und wie wir darauf reagieren können”. In einer sehr mitreißenden Art und Weise erzählte Oliver, wie er sich ein neues Fahrrad kaufen wollte und bei seiner Recherche von der ungeheuren Auswahl an Arten und Marken schier erschlagen wurde, sodass es ihm nicht leichtfiel, eine Entscheidung zu treffen. Etwas was wohl jeder von uns, nicht nur in Bezug auf Fahrräder, gut kennt. Anschließend erklärte er, welche Elemente, wie soziale Bestätigung, Expertenurteile oder Verfügbarkeit, die Kaufentscheidung positiv beeinflussen und wie es gelingen kann, den Kund*innen keinen Anlass dazu zu geben, während des Kaufprozesses nach Alternativen zu suchen. Nämlich mittels einer lernenden KI, die zum einen berechnet, an welchem Punkt der Kaufentscheidung sich der/die Kund*in befindet, zum anderen aber auch, anhand des bisherigen Verhaltens ermittelt, ob ein/e Kund*in eher viele oder wenige E-Mails liest und dementsprechend automatisch E-Mails mit Informationen oder Kaufanreizen versendet. Eine wirklich interessante Möglichkeit für den eCommerce, die in Zukunft sicher noch weiterentwickelt wird.
Anschließend folgte Anja Buchner von der mr. pixel KG mit dem emotionalen Thema “Emotional-Commerce - Emotionen im E-Commerce". Sie betonte, dass es keine rationalen Kaufentscheidungen gebe und plädierte dafür, statt dem etwas veralteten USP künftig auf den ESP (Emotional Selling Proposition) zu setzen, das heißt, den emotionalen Mehrwert den ein Produkt bietet. Denn Menschen suchen aktiv nach guten Gefühlen und meiden negative und Emotionales habe immer Vorrang vor rationalen Entscheidungen. Anja empfahl in den Kunden oder die Kundin einzutauchen, sich zu fragen, welche Bedürfnisse diese/r habe, was seine/ihre Werte seien und welcher Mensch dahinterstecke.
Da der SEO-Vortrag am Nachmittag leider ausfiel, hörten wir Stefan Wackers und Janine Kreienbrinks (CXdoing) Vortrag “Customer Experience: Alle reden von Kundenzentrierung – und an dir bleibt es hängen!” zu. Sie betonten das Thema Kundenzentrierung und wie wichtig es sei, dass die Customer Journey alle Abteilungen verbinde. Denn, jeder Kontakt den Kund*innen mit einem Unternehmen haben, zähle und alles müsse reibungslos klappen, auch kleine Dinge, wie eine Adressänderung. Auch bringe einmaliger Aktionismus nichts, sondern es sei wichtig, kontinuierlich an Themen dranzubleiben, weswegen sie auf den CX-Loop setzen. Dabei gehe es darum Verbündete zu finden, denn Customer Experience wird nicht im stillen Kämmerlein erdacht, harte Fakten (Kennzahlen) zu liefern, Customer Experience in alle Prozesse und Entscheidungen zu integrieren, sowie die Customer Experience für alle sichtbar und erlebbar zu machen. Wenn alle Mitarbeitenden eines Unternehmens mit an Board seien und gemeinsam daran arbeiten den Kund*innen das bestmöglichste Erlebnis zu bieten werde sich langfristig auch die Unternehmenskultur zum positiven verändern.
Beim, für uns, letzten Vortrag des eCommerce Day stellte die mr. pixel KG die Frage "eCommerce - setzt sich das durch?". Auf interessante, teilweise fast schon lustige Art und Weise haben die beiden über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Online- und Offline-Handels diskutiert. Dabei ging es auch um die Chancen und Risiken, die der eCommerce mit sich bringt, beispielsweise durch das Tracking von Kunden durch Cookies. Ein gelungener Abschluss dieses aufschlussreichen Tags.
Zwischen all den Themen rund um eCommerce gab es am Donnerstag noch einen sehenswerten Vortrag von Marilena Bluhm und Rainer Schubert, die sich bei der DATEV EG um die Entwicklung neuer Arbeitswelten kümmern. Thema: "Work from anywhere – Wie arbeiten wir zukünftig im "Neuen Normal"?". Es war sehr interessant zu sehen, wie ein Unternehmen wie die DATEV mit Themen wie Homeoffice, Coworking Spaces etc. - die es nicht nur pandemiebedingt bei spo-comm auch teilweise gibt – umgeht. Wir sind selbst gespannt, wie sich das Ganze auch bei uns weiterentwickeln wird. So viel steht fest: Eine Kollegin, die uns alle auf ihren Bauernhof zum gemeinsamen Homeoffice und Mittagessen einlädt, hätten wir auch gerne!
Mit einem ganz anderen Thema beschäftigen wir uns dann am Montag, 19.7. als Claudia Lazai und Carolin Mehnert ebenfalls von der DATEV EG über “Soziale Nachhaltigkeit als Unternehmensstrategie” berichteten. Sie erzählten, welche Schwerpunkte das Unternehmen bei dem Themen Diversity und Nachhaltigkeit setze und wie diese Themen, beispielsweise durch Aktionswochen an die Mitarbeitenden vermittelt werden. Interessant war vor allem, welche Ziele sie sich selbst setzen und wo noch akuter Handlungsbedarf besteht, wie zum Beispiel die Vielfalt in Führungspositionen weiter zu fördern oder eine eigene Inklusionsvereinbarung zu erstellen. Außerdem betonten sie, wie wichtig es sei, dass die Führungskräfte auf verschiedenen Ebenen als Multiplikator und Vorbild wirken indem sie die Angebote selbst nutzen und kommunizieren. Insgesamt ein wirklich spannendes Thema, bei dem auch wir als mittelständisches Unternehmen uns einige Anregungen holen konnten.
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