Preiserhöhung 2026 – Ursachen, Maßnahmen und Ausblick 

05.11.2025

Steigende Beschaffungskosten und anhaltende Engpässe bei Prozessoren und Arbeitsspeichern stellen derzeit die gesamte IT-Branche vor Herausforderungen. Besonders betroffen sind Industrie-PCs mit Intel Embedded-CPUs und DDR4-Speichern, deren Komponenten zunehmend schwer verfügbar und teurer werden. In diesem Artikel erklären wir, welche Faktoren hinter der Preisentwicklung stecken, wie wir als spo-comm darauf reagieren und warum sich eine frühzeitige Bestellung jetzt besonders lohnt.
Preiserhöhung ab
Januar 2026

CPU-Engpässe bei Intel Embedded-Prozessoren

Der Markt für Intel Embedded-CPUs (z.B. Elkhart Lake, Tiger Lake, Alder Lake, Raptor Lake) leidet derzeit unter erheblichen Versorgungsproblemen. Laut Intel selbst wurden Produktion und Kapazitäten knapper, gleichzeitig steigen Nachfrage und Preiserhöhungen sind unumgänglich: „das Unternehmen hat zahlreiche Engpässe bei der eigenen Produktionskapazität und Substratmangel erlebt“. – tomshardware.com. Intel priorisiert deshalb die Belieferung von Server- und Datacenter-Prozessoren, was ältere Client- und Embedded-Chips in die zweite Reihe drängt, und zwar mit steigenden Preisen für bisherige Generationen. Auch Branchenberichte bestätigen Knappheit bei speziellen Embedded-Modellen wie dem Intel Elkhart Lake J6412, der häufig im IoT- und Industrieumfeld eingesetzt wird.

Ein Grund für die Probleme sind die langen Produktzyklen klassischer Embedded-CPUs. Diese Chips werden oft über viele Jahre in unveränderter Form gefertigt. Da Intel verstärkt auf neue Fertigungsprozesse (zuletzt Intel 7/10nm) und modernere Nodes setzt, bleiben die älteren Linien limitiert. So rechnet der Hersteller damit, dass Produkte auf 10nm/Intel 7-Basis (Sapphire Rapids, Raptor Lake, etc.) noch bis 2026 knapp bleiben werden. Embedded-Systeme, die auf langzeitstabile Bauteile angewiesen sind, spüren diese Verknappung besonders stark. Dazu kommt die immer noch andauernde Materialknappheit, es fehlen oft spezielle Verpackungssubstrate für die Montage der 10nm-Chips.

Insgesamt führen all diese Faktoren zu einem Mangel zahlreicher Embedded-CPUs: Viele gängige Typen sind schwer lieferbar oder nur mit sehr langen Lieferzeiten (ab 26 Wochen) verfügbar. IT-Distributoren informieren über anhaltende Engpässe bei Intel-Modellen wie Elkhart Lake und den kleinen Alder-Lake-Kernen (N-Serien). Nachdem Intel zuerst seine neusten Server- und KI-CPUs bedient, sinkt der Vorrat für andere Baureihen weiter. Die Folge: Preise für ältere Intel CPUs steigen, Verfügbarkeiten schrumpfen.

DDR4-Speicher: Marktumbruch und EOL

Parallel zur CPU-Problematik sorgt ein Umbruch im Arbeitsspeicher-Markt für zusätzliche Kosten. DDR4 wird zunehmend zur Mangelware! Die großen Speicherhersteller (Samsung, Micron, SK Hynix) haben bereits das Ende der DDR4-Produktion angekündigt – offiziell sollen letzte Lieferungen bis Dezember 2025 erfolgen. Industriekunden sehen deshalb schon jetzt stark steigende Preise, aus eigenen Erfahrungen und auch mehreren Fachquellen nach sind die DDR4 Preise schon seit Mitte des Jahres (2025) um 50% bis teilweise 100% in die höhe gerast. Quelle: assured-systems.com

Der Grund ist klar: Während DDR5 zunehmend zum Standard wird, sinkt das Angebot an DDR4-Riegeln. Selbst Intel erwartet, dass DDR4 bald durch neue Standards abgelöst sein wird. In der Praxis bedeutet das aber, dass industrielle Systeme, die oft auf langjährige DDR4 Nutzung ausgelegt sind, mit stark eingeschränkter Verfügbarkeit zu kämpfen haben.

Zugleich können die meisten Industrie-PCs nicht einfach auf DDR5 umrüsten. DDR4 und DDR5 nutzen verschiedene Steckverbinder und benötigen unterschiedliche CPUs/Motherboards (wo wir wieder zurück zur CPU-Problematik kehren). Kompatibilitätsgründe verhindern hier kurzfristige Wechsel. Das Contec-Team schreibt: „Die meisten Systeme können nicht einfach auf DDR5 umsteigen“. Genau das verschärft die Lage: Solange DDR4 verfügbar ist, müssen Industriekunden es einsetzten, egal zu welchen Konditionen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das knapper werdende DDR4 Angebot und die Konjunktur hin zu DDR5 zu steigenden Speicherpreisen und Lieferengpässen bei Bestandsgeräten führt.

Unsere Maßnahmen und Strategien

Wir reagieren proaktiv auf die Marktveränderungen und stärken unsere Beschaffungs- und Entwicklungsstrategie. Die wichtigsten Maßnahmen:

Preiserhöhung Frühzeitige Vorbestellung

Frühzeitige Vorbestellung:
Wir reservieren kritische CPUs und Speicherbausteine langfristig bei unseren Lieferanten. Durch vorausschauende Prognosen und Sammelbestellungen sichern wir uns Kontingente für unsere Kunden.

Mehrfachlieferanten:
Durch Alternativquellen reduzieren wir Ausfallrisiken bei Engpässen und versuchen die Nachfrage bestmöglich zu decken. 

Technologie-Alternativen:
Gleichzeitig testen wir Ersatzplattformen, etwa mit ARM- oder AMD-Prozessoren. So können wir bei dauerhaften Intel-Engpässen alternative Systeme anbieten. Nachdem wir bereits einige Geräte mit diesen Prozessoren anbieten, kennen wir die Qualität und können uns darauf verlassen. 

Kontingentsicherung über Partner:
Unsere langjährigen Distributionspartner unterstützen uns dabei, feste Mengen zu sichern. Durch enge Zusammenarbeit und Planung optimieren wir unsere Lagerbestände. Industrie-Insider empfehlen regelmäßig Just-in-Case-Strategien, um in Notfällen gewappnet zu sein. Auch wir versuchen dadurch vorzusorgen und die Lagerbestände zu erhalten. 

Mittelfristige Produktentwicklung:
Langfristig treiben wir die Umstellung auf neue Plattformen voran. Aktuell entwickeln wir Nachfolge-Produkte mit DDR5-Unterstützung und modernisierten Chipsätzen. Ziel ist es, unsere Produktpalette so auszubauen, dass künftige Engpässe abgemildert werden. 

Mit diesen Strategien stärken wir unsere Lieferfähigkeit und bleiben auch in schwierigen Zeiten ihr gewohnt verlässlicher Partner. Durch aktives Risikomanagement und enge Kundenbetreuung sorgen wir dafür, dass ihre Projekte möglichst reibungslos weiterlaufen können. Trotz alledem, werden auch wir nicht um Preiserhöhungen herum kommen.

Betroffene Produkte und Ausblick

Folgende spo-comm Produkte sind aktuell von den Engpässen betroffen:

  • WINDBOX-Reihe
  • BRICK i3-N305
  • BRICK Pro
  • BRICK Silver
  • NOVA R680E
  • BOX J6412
  • RUGGED Q170 / -Q470E
  • RUGGED T1000
  • RUGGED Ryzen
  • MOVE N3160


Kurzfristig können bei diesen Modellen Lieferengpässe und Verzögerungen auftreten. Mittelfristig planen wir hier mit Nachfolgermodellen und neuen Plattformen. Wir arbeiten auf Hochtouren daran, die nächste Generation einiger Mini-PCs zu testen und in unser Portfolio aufzunehmen, um weiterhin die Anforderungen unserer Kunden erfüllen zu können. 

Preiserhöhung auch bei spo-comm

Natürlich zieht auch an unserem Portfolio die aktuelle Problematik nicht unbemerkt vorbei, daher sind wir gezwungen, eine Preiserhöhung von 5-10% je nach betroffenen Mini-PC Modell vorzunehmen. Die neuen Preise gelten ab dem 01.01.2026 für die Produkte, bei denen derzeit nicht ausreichend CPUs oder DDR4 Speicher lieferbar sind.  

Daher empfehlen wir unseren Kunden, sich noch vor Jahresende zu den alten und bisher gewohnten Konditionen ihre Mini-PCs zu sichern! Alles nur solange die Vorräte reichen.  

Update Dezember 2025: DDR5-Speicher auch betroffen

Auch die DDR5-Speicherpreise sind kurzfristig drastisch gestiegen - um genau zu sein um bis zu 300%. Diese Entwicklung führt dazu, dass wir die Preise mehrerer unserer Systeme sofort anpassen müssen. Betroffen sind:

  • CORE 5 Ultra
  • BRICK Pro
  • NINETEEN Q670E
  • NOVA R680E
  • CORE 3
  • ONE i5
  • RUGGED Q670E

Bei Fragen zu den Preiserhöhungen oder zu den betroffenen Produkten steht Ihnen unser Vertriebsteam gerne zur Verfügung. Unsere Mitarbeiter beraten Sie zur Problematik und helfen bei der Lösungsfindung! 

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