14.03.2017
Aber fangen wir vorne an und widmen uns der Frage, warum dieses Betriebssystem jetzt Windows 10 IoT heißt. Zunächst ein kleiner Exkurs zum Begriff "IoT":
IoT ist die Kurzform von "Internet of Things", auf Deutsch "Internet der Dinge". Der Begriff beschreibt die Idee, dass PCs nach und nach verschwinden, und durch smarte Gegenstände ("Dinge") ergänzt und ersetzt werden. Für den privaten Bereich bedeutet dies, dass Alltagsgegenstände mit Prozessoren, Sensoren und Sendern ausgestattet werden. Zum Beispiel Kühlschränke, die selbst Lebensmittel nachbestellen oder eine intelligente Bürste, die die Haarstruktur analysiert. Aber auch, beziehungsweise besonders, im industriellen Bereich ist das Thema IoT für viele Branchen interessant. Denn mit eingebetteten Kleinstgeräten können unter anderem Produktionsanlagen und Versandabläufe vernetzt werden und somit wesentlich effizienter arbeiten.
Warum hat Microsoft nun für sein neues Embedded-Betriebssystem den Namen Windows 10 IoT gewählt? Nun, zum einen ist der Begriff IoT so langsam in aller Munde, sodass die Bezeichnung schon aus Marketingtechnischen Gründen keine schlechte Idee ist. Zum anderen ist Windows 10 IoT ein Teil der One-Windows-Strategie. Diese besagt, dass es ein Windows für alle Geräte – Kleinstgeräte bis hin zu Servern – gibt. Denn Windows 10 IoT kommt mit drei Versionen daher, die nach Gerätetyp unterschieden werden: Windows 10 IoT Core für Kleinstgeräte wie Raspberry Pi, Windows 10 IoT Mobile Enterprise für Smartphones und kleine Tablets und Windows 10 IoT Enterprise für Systeme mit Desktop Shell und Win32-Apps.
Alle drei Varianten basieren auf dem gleichen Kern, dem für jede Gerätefamilie andere Features hinzugefügt werden. Dank des gemeinsamen Kerns können die sogenannten Universal Apps auf allen Plattformen bzw. Gerätetypen laufen, was den Aufwand für Entwicklung und Support erheblich reduziert und vereinfacht.
Von den drei Windows IoT-Varianten interessiert uns eigentlich nur Windows 10 IoT Enterprise, denn das ist die Version die auf (Mini-)PCs läuft und Desktop Apps sowie Win32-Anwendungen ermöglicht. Einsatzmöglichkeiten sind Bereiche wie POS, Kiosk, Digital Signage, industrielle Steuerung, Produktionsanlagen sowie Geldautomaten.
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